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© Roman Thomas • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Franz Reschke Landschaftsarchitektur • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Roman Thomas • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Marc Leppin • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Franz Reschke Landschaftsarchitektur • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Marc Leppin • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Franz Reschke Landschaftsarchitektur • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Roman Thomas • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Marc Leppin • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Franz Reschke Landschaftsarchitektur • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Franz Reschke Landschaftsarchitektur • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

© Franz Reschke Landschaftsarchitektur • Franz Reschke Landschaftsarchitektur

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Entwurfsverfasser Landschaftsarchitektur
Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Mitarbeitende
Helge Frevert, Ninon Weber-Wittenberg, Antonius Zwirner, Alexander Dietz, Zheng Yuan, Beréngère Chauffeté, Lasse Malzahn, Andrés Aragoneses, Sebastian Rinke, Dora Varosy, Ana Belusa, Richard Roßner, Wolfgang Hilgers, Hendrik Bartelt, Gerome Vogt, Frederik Springer, Luisa Hansel, Simone Weidig, Josua Dann, Jan Ole Rolfes

weitere Planungsbeteiligte
Anselm von Held, Lichtplanung, Ingenieurbüro Sönnichsen, Ingenieurbauwerke, Ingenieurbüro Kieneke + Ostermann, Statik, Büro UIH, Ökologische Baubegleitung, kukuk Freiflug, Planung Murmelbahn u. Spielgeräte Archäologiepark, jangled nerves GmbH, Ausstellungsplanung, Wollenweber Architektur, Planung Besucherzentrum, BEN-Tec GmbH, Planung Elektrolyseur, Fraunhofer ISE, agri-PV, Ulrich Krüger Landschaftsarchitektur u. SIK Holz, Spielgeräte Wallanlagen, GTL Landschaftsarchitektur, Ausschreibung, Vergabe und Bauüberwachung

am Bau beteiligte Firmen
kukuk, Murmelbahn und Spielgeräte Archäologiepark, SIK Holz, Spielgeräte Wallanlagen, GaLaBau Lippe GmbH (Wallanlagen und Weserpromenade), Heinrich Nolte GmbH & Co. KG (Archäologiepark, Weserpromenade Landschaft), KÖGEL Bau GmbH & Co. KG (Weserpromenade), Lott Team GmbH (Remtergarten Corvey), Negenborner Baugesellschaft mbH (Wallanlagen), Gerber GaLaBau GmbH (Pflege), Stonepark GmbH, Burri AG, L. Michow & Sohn GmbH, Westeifel Werke gGmbH, miramondo public design Gmbh, Helmer Naturstein GmbH

in Auftrag gegeben von
Stadt Höxter / Landesgartenschau Höxter gGmbH

Bearbeitungszeitraum
2020-2023

 



 

Projekterläuterung:

Die nordrhein-westfälische Landesgartenschau Höxter 2023 bot den Anlass für die Umgestaltung nahezu der gesamten Wallanlagen rund um die von Fachwerk geprägte Altstadt Höxters sowie entlang der Weser. Ebenso Bestandteil waren die Flächen der Stadtwüstung im Weserbogen Corvey und im aufgelassenen Konventgarten des ehemaligen Klosters. Ziel war die Umgestaltung der bestehenden Anlagen im Hinblick auf eine verbesserte Nutzbarkeit für Aufenthalt, Erholung und Freizeitaktivitäten. Weiterhin soll die Geschichte der räumlich unterschiedlichen und jeweils historisch bedeutenden vier Teilbereiche lesbar gemacht werden.

Die Wallanlagen im Anschluss an die historische Altstadt werden freigestellt, die prägende Stadtmauer, unter Erhalt des Baumbestandes, deutlich besser sichtbar gemacht. Dabei wird das historische Relief weitgehend erhalten. Die Weserpromenade wird ebenfalls aus dem Bestand heraus gestaltet: die bestimmenden Bestandsbäume und die charakteristische ‚warme‘ Mauer des Bahndamms im Umfeld der Stadtbrücke bleiben erhalten.
Die langgestreckte, der Mauer vorgelagerte Horizontbank wird zum Treffpunkt zwischen Stadt und Weser, Bürger:innen und Gästen der Stadt. Hier radeln jedes Jahr bis zu 100.000 Menschen entlang. Liquidambar styraciflua spenden der Promenade Schatten und setzen im Herbst einen Akzent vor der Stadtsilhouette. Die Weserstufen bieten Sitzmöglichkeiten nah am Wasser. Im landschaftlichen Abschnitt der Weserpromenade entstanden neue Aufenthalts- und Spielsituationen. Die Verknüpfungen zwischen Stadt und Fluss werden durch aufgeweitete Plätze betont. Die informelle Erschließung über Pfade, sowie die rückwärtig und vorgelagert geführten schmalen Wege ergänzen das Wegenetz und ermöglichen Alternativen zur Promenade.


Im Weserbogen wird auf der Fläche des ehemaligen Sägewerks Corvey der Archäologiepark die Geschichte der Stadtwüstung Corvey erlebbar und ihre Dimension nachvollziehbar machen. Ein ca. 550m langer Steg fasst als Archäologisches Fenster das zentrale Grabungsfeld aus der umfassenden Untersuchung Corveys in den 1970er Jahren. Die Spuren der Marktkirche, des Hellweges und des Hauses des Chirurgen von der Weser werden an der Oberfläche nachgezeichnet. Rund um das Fenster wird der Weserbogen als extensiver Landschaftspark entwickelt.


Der Remtergarten im direkten Blickfeld und Nahbereich zum ehemaligen Benediktinerkloster zeigt als vollständige Neuinterpretation des Klostergartenmotivs seine gärtnerische Vielfalt im abgestimmten Einklang mit dem benachbarten Welterbe. Vor der Gartenschau war hier eine Christbaum-Plantage auf einer wilden Wiese. Mit der behutsamen und präzisen Neuinterpretation der barocken Grundstruktur wird die von hohen und historischen Mauern gefasste Fläche, wiederentdeckt und ihrer Bedeutung entsprechend gestaltet. Der Anbau von Kräutern, Gemüse, Obst und Heilpflanzen prägt zukünftig den Charakter der Anlage. Das Kontemplative wird durch einige wenige Akzente, wie seltene Gehölzraritäten auf der Geophytenwiese, durch Spaliere im Rosengarten und kleine Plätze in den Gartenpartien bereichert. Auf jedem der Plätze in den drei charakteristischen Gärten sowie in der Wiese bildet je eine schlichte Wasserschale den Schwerpunkt. Die vier Schalen sind in Obernkirchener Sandstein gearbeitet. Inspiriert von der leicht unrunden Form von Tropfen, von Kieseln und Steinen sind die Objekte schlicht und hochwertig gestaltet.

Das Projekt zielte auf eine nachhaltige und zeitgemäße Aufwertung der fast durchgehend historisch relevanten Freiräume ab. Durch die verbesserte Verbindung zwischen Wall und Weser, sowie durch die Umgestaltung der Weserpromenade, rückt die historische Altstadt, näher an den Fluss. Die Promenade hat für die Stadt einen sehr hohen Stellenwert: Radtourismus und vielfältiger Aufenthalt an einem beeindruckenden Fließgewässer. Insgesamt wurde durch die Gartenschau das Freiraumgerüst Höxters aufgewertet und trägt so zu einer lebenswerten und attraktiven Stadt bei. Der Erlebbarkeit der mehr als bedeutenden Geschichte Corveys und des Klosters wurde ebenso umfassend Rechnung getragen.