© Stefan Müller • Stefan Müller

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© Hanns Joosten • Hanns Joosten

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Plan-/Entwurfsverfasser Landschaftsarchitektur:
relais Landschaftsarchitekten, Berlin
Gero Heck, Marianne Mommsen, Elisabeth Biederbick, Kirsten Polifka, Thomas Thränert


weiter an der Planung Beteiligte: schlaich bergermann und partner (Tragwerk), xplicit (Typografie), Dr. Thomas Brosse, Jürgen Israel (theologische Beratung)
Bauleitung: relais Landschaftsarchitekten
Bauherr: Grün Berlin GmbH
Bearbeitungszeitraum: 2009-2011
Fertigstellung: 2011
Foto: Stefan Müller (1), Hanns Joosten (4)



Juryurteil:

Die Idee, dem „christlichen Garten“ im Reigen der Marzahner „Gärten der Welt“ die Form eines klösterlichen Kreuzgangs zu geben, liegt nahe, ist der Kreuzgarten doch die einzige gestalttypologisch festgelegte christlich konnotierte Form des Gartens. Auf diese Weise wird eine allbekannte Reminiszenz abgerufen. Heilpflanzen sowie symbolträchtige Rosen und Lilien etc. sind aus traditionellen Klostergärten übernommen. Auch der Brunnen als ein in Kreuzgärten geläufiges Element wird zitiert, auf eine eher beiläufige Art allerdings, nicht als Zentrum im Schnittpunkt der gekreuzten Wege, sondern nebenbei, als „Wasserstein“ in einem der Quadranten.

Sprechender noch ist der semiotische Kunstgriff, aus Buchstaben, aus Worten, aus christlichen Texten einen ganzen Kreuzgang zu formen. Der Wandelgang aus in Erz gegossener christlicher Philosophie schafft einen Raum des Geistes, der Sprache, der Kommunikation, der die Besucher in Beschlag nimmt. Er erinnert an klösterliche Architektur und interpretiert andererseits doch auf ungewöhnliche Weise ein genuin gartengestalterisches Element, nämlich die Pergola.

Bei der inhaltlichen Interpretation der vermittelten Botschaft bedarf es keiner allzu komplexen Transferleistung, was jedoch gerechtfertigt ist, handelt es sich doch um einen stark frequentierten Publikumsgarten. Hinzu kommt die ausgesprochen ästhetische Erscheinungsform der Anlage, das spannungsreiche Zusammenspiel der Naturerscheinungen und der Artefakte, an dem sich die Besucher in jedem Fall erfreuen können.
 

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