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Ein langer, schmaler Grünraum legt sich, rahmend und betonend entlang von Fluss und Stadtmauer um die historische Altstadt. Die vorhandenen Grünbereiche rund um die Altstadt, wurden zu einem verbindenden und als Einheit wahrnehmbaren bandartigen Flussuferpark aufgewertet. Seine linearen Strukturen, Fluss- und Uferlandschaft, das Wegesystem und das Großgrün wurden verwoben.
Die Belange einer ökologischen und klimatischen Aufwertung sowie der Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Gestaltung des öffentlichen Raums, wurden hierbei immer wieder im gegenseitigen Respekt miteinander verflochten.
Als feingliedrige Kette wurde die ursprünglich enge und lückenhafte Uferpromenade ergänzt um ein Wegenetz von schmalen Wegen, von Rampen und Treppen, zur Wahrnehmung und Erlebbarkeit der Flüsse und ihrer Ufer.
Es verschmelzen Aufenthaltsbereiche, Fluss- und Uferbereiche, rahmende Stadtmauer und freie Grünflächen zu einem Park.
Die Flusslandschaft wurde zum öffentlichen Grünzug geöffnet und durchgängig erschlossen. In der Fließrichtung eingelegte Treppen und langgestreckte Rampen verknüpfen entlang des Bewegungsflusses die untere mit der oberen Ebene. Durch Stege und durch Ufer nahe Rasenwege, Kiesinseln und freigelegte Kalkplatten wurde die Flusslandschaft erschlossen.
Eingelegt in dieses elaborierte Geflecht von Mauern, Fluss und Wegen finden sich die akzentuierenden „Edelsteine“ – intensivere Gartenbereiche für den innenstadtnahen Aufenthalt - die jeweils den prägenden Charakter des Teilbereiches signifikant und attraktiv herausarbeiten.
Das Gelände gliedert sich in einen Nord- und einen Südbereich. In einem intensiven, iterativen und moderierten Bürger- und Beteiligtenprozess für die Gestaltung der Aufenthaltsangebote der Landschaftsachse Nord wurde dieser Bereich vom Büro Planstatt Senner entwickelt. Für den Südteil wurde ein Wettbewerb ausgelobt, nach dessen Entscheidung des Preisgerichts für das Büro lohrer hochrein mit der Planung des Geländes, im Januar 2019 begonnen wurde.
Eine der Besonderheiten war hierbei die PFLANZENAUSWAHL, da das Bearbeitungsgebiet in sehr großen Teilen im Gewässerrandstreifen und teilweise auch im Überflutungsbereich der Eyach und Steinach liegt. Der Abfluss der Eyach schwankt zwischen 1,3 und 130 cbm/s. So sind weite Teile des Ufers, die bei Niedrigwasserstand monatelang trocken liegen, zeitweise stark überströmt. Dies bedeutet zum einen, dass sie massiv befestigt werden müssen, um bei Hochwasser nicht weggerissen zu werden, zum anderen, dass die Pflanzenauswahl diesen sowohl mechanischen Ansprüchen, als auch der sehr unterschiedlichen Wasserversorgung Stand halten muss. Gleichzeitig muss sie standortgerecht sein, aus autochthoner Aufzucht kommen und zur Gartenschau und auch später einen möglichst hohen Blühaspekt bringen, der sowohl für die Besucher, als auch als Lebensraum attraktiv ist. Die Kombination all dieser Faktoren, teilweise unterstützt durch die Vorkultivierung in Vegetationsmatten, gibt diesen Staudenpflanzungen ihre eigene spezifische Attraktivität für Mensch und Tierwelt.
Nachdem das erste 10-jährliche Hochwasserereignis gleich zu Beginn gut überstanden wurde, genießen die Balinger das durchgängige Grünband entlang der Altstadt, mit zahlreichen kleinen Setzungen, welche die Aufenthaltsqualität verbessern, über Material- und Ausstattungswahl die gestalterische Verbindung lesbar werden lassen und gleichzeitig auch die ökologische Vernetzung stärken.
Balingen Gartenschau Wassergarten © Bert Sengewald, lohrer.hochrein, 2024
Balingen Gartenschau Eyach Süd © Tom Philippi, lohrer.hochrein, 2023
Balingen Gartenschau Wiesenufer Hochwasser © Bert Sengewald, 2024
Balingen Gartenschau Steinachufer © Bert Sengewald, 2024
Balingen Gartenschau Süd Eyachufer © Tom Philippi, lohrer.hochrein, 2023
Balingen Gartenschau Eyachterrassen untere Ebene © Ursula Hochrein, lohrer.hochrein, 2023
Balingen Gartenschau Eyachterrassen © Bert Sengewald, 2024
Balingen Gartenschau Wiesenterrassen Blühwiesen © Ursula Hochrein, lohrer.hochrein, 2023
Balingen Gartenschau Eyachterrassen © Bert Sengewald, 2024
Balingen Gartenschau Lageplan südliche Landschaftsachse © Ursula Hochrein, lohrer.hochrein, 2023
Entwurfsverfasser:innen
lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh, München, Ursula Hochrein, Axel Lohrer
Mitarbeitende
Mitarbeiter:innen: Bettina Hauck, Wen Mei, Maximilian Stechele, Tobias Drexl, Ines Hoffmann
Fachplanung / Bauleitung
Landschaftsachse SÜD: Ausschreibung und Bauleitung: Lintig Sengewald Landschaftsarchitekten PartGmbB, Reutlingen
Planung Stege: Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure PartGmbB, München, Stuttgart
Landschaftsachse Nord: Planstatt Senner Landschaftsarchitektur, Umweltplanung, Überlingen
Planung Parkufersteg: IB Miebach, Ing.büro für Holzbau und Holzbrückenbau mit Moxon Architects Ltd. London
Planung Nordteil und landschaftspflegerische Begleitplanung Gesamtgelände: Planstatt Senner Landschaftsarchitektur, Umweltplanung, Überlingen
am Bau beteiligte Firmen
Ausführung GaLaBauarbeiten:
Fa. Schneider GmbH, Haigerloch; Fa. Schöppler GmbH, Meßkirch; Fa. Timbermann GbR, Bitz; Fa. Nagel, Schörnberg; Fa. Böwingloh und Helfbernd GmbH, Verl; Fa. Peter Groß GmbH, Villingen-Schwenningen; Fa. Stumpp GmbH, Balingen; Zollernschlosssteg: Fa List, Reutlingen; Betonarbeiten Rappenturm: Fa. Hartmann, Straßberg; Stahlbau Zwinger u. Schwefelbrunnen: Fa. Pfeffer, Eutingen im Gäu; Fischtreppe Etzelbachbrücke: Fa. Stotz-Bau, Balingen Frommern; Hochwasserschutzmauer und Umfeld: Fa. Heim, Tübingen
Ausführung Stege Südteil: Fa. Brodbeck
Ausführung Parkufersteg: Fa. Schaffitzel, Schwäbisch Hall
Ausführung Skateanlage: Fa. Populär, Nürnberg
Auftraggebende | Bauherrschaft
Stadt Balingen
Gartenschau Balingen 2023
Neue Straße 31
72336 Balingen
Bearbeitungszeitraum
2019 - 2023
Planungs- / Baukosten
ca. 9,5 Mio € (Landschaftsachse Süd)