Bitte warten Sie.
Ihre Datei wird zum Server gesendet.


Spielbogen im Westfalenpark Dortmund

Dortmund

Der Dortmunder Westfalenpark zählt zu den großen innerstädtischen Parkanlagen Europas und ist ein beliebtes Naherholungsziel in Nordrhein-Westfalen. Als Schauplatz dreier Bundesgartenschauen war der Park immer wieder Experimentierfeld für die Entwicklung von Spielräumen. Insbesondere der Robinsonspielplatz steht für Abenteuer und Naturerfahrung. Unser Entwurf mit dem Motto „Weltenreise“ ging 2018 aus einem Wettbewerb zur Erneuerung der Anlagen als Sieger hervor.

DIE WELTENTREISE - EINE BESPIELBARE GESCHICHTE
Die Weltenreise beschreibt eine bespielbare „Geschichtengeschichte“, einen Weg durch fantastische Szenerien. Viele der Inspirationen stammen aus Erzählungen über das Reisen oder das Erforschen ferner Welten. Die verschiedenen Anlagen wurden räumlich zu „Welten“ gruppiert, die auch bestehende und weiter genutzte Spielflächen integrieren. Vom Auftakt am Rosengarten bis hin zu den großen Welten des Wassers, der Wälder und Schluchten am Robinsonspielplatz begegnen den Besuchern allerlei überraschende, bizarre und rätselhafte Erlebnisse.

DIE SPIELOBJEKTE
Alle Spielgeräte wurden innovativ entwickelt und produziert, hochpräzise 3D-Zeichnungen dabei direkt auf die digitale Fräsmaschine übertragen. Durch die modulare Bauweise und die Kombination mit gängigen Anbauteilen können einzelne Elemente leicht ausgetauscht werden. Die gestalterische Kontinuität wurde durch eine außenliegende Holzkonstruktion aus farbig lasiertem Robinienholz hergestellt.

SPIELPÄDAGOGISCHER ANSATZ: KOOPERATIV UND INTEGRATIV
Die Konzeption der Spielgeräte erfolgte unter Begleitung einer Spielpädagogin. Durch einen vielseitigen spielpädagogischen Ansatz wurden abwechslungsreiche Erlebnisräume geschaffen, die motorische, pädagogische und soziale Aspekte des Spielens gleichermaßen fördern. Der narrative Ansatz verknüpft bereits Gehörtes, Gelesenes oder Gesehenes mit den neuen haptischen Erfahrungen.
Besonderer Wert wurde auf ein inklusives und generationsübergreifendes Erlebnis gelegt. Barrierefreie Angebote erlauben auch Menschen mit Einschränkungen die Teilnahme am Spielgeschehen. So sind die Matschtische unterfahrbar und das „Böse Labyrinth“ bietet einen Rollstuhlweg.
Auch sind die Angebote kooperativ ausgerichtet: Viele Geräte können nur von mehreren Spielern gemeinsam bedient werden und fördern so gemeinsames Handeln und soziales Miteinander.

DER AUFTAKT: DURCH DIE DORNSPITZBERGE
Der Einstieg in die Welt der Geschichten im bestehenden Rosengarten ist dornenreich. Ein bekletterbares Geäst ist Tor und Aussichtspunkt zugleich. In seiner bizarren Form wird es zur weithin sichtbaren Landmarke im Park. Eine Konstruktion aus langen, schlanken Holzbalken überspannt den Weg, an einzelnen Abschnitten kann geklettert werden.

STRANDREICH
Rund um den bestehenden Robinsonteich steht das Wassererlebnis im Vordergrund. Das vorhandene Schiffsmotiv wurde aufgegriffen und mit einem „Gegenstück“ zu einer „Wasserspritzen-Seeschlacht“ - weiterentwickelt. Eine Reihe von Attraktionen, die „Meerjungschaukel“, das „Wackelweckerkrokodil“ und das „Schwarmwasser“, inspiriert von Motiven aus verschiedenen Geschichten, beleben den Strandbereich.

SCHLIMME SCHLUCHTEN
In der bewegten Bestandstopografie wurden Täler, Schluchten, Felsspalten und Höhlen inszeniert. Gleich Tarzan, der, an einer Liane schwingend, ein Tal durchquerte, müssen die jungen Besucher die „schlimmen Drachenschluchten“ oder das „Listige Labyrinth“ durchklettern und überwinden. Durch schiefe, enge, hohe oder lückenhafte Wände führen ganz unterschiedliche Wege und laden zum Suchen, Finden und Haschen ein.

WILDER WALD
Im Wald ist es wild und ein bisschen gefährlich. Schon von weitem ist die „Steile Eile“ sichtbar und markiert den Eingang in den „Wilden Wald“. Dieses Spielangebot mit mehreren anspruchsvollen Rutschen richtet sich vor allem an ältere Kinder. Der Eingang liegt erhöht, somit wird der Zugang für jüngere Besucher erschwert. Dahinter lauert der dunkle „Wolfswanst“ auf mutige Kinder.


Robinsonspielplatz Übersicht © Marc Leppin, 2022


Am Fuß der „steilen Eile“ fördern diverse schwingende Spielgeräte wie „Korbschaukel“, „Keulenschwinger“ und die „Besenrennen-Seilbahn“ das gemeinsame interaktive Spielen. © Marc Leppin, 2022


Steile Eile - Ein transparentes Stahlnetz als Fallschutz im Innern ermöglicht gefahrloses Spielen und Klettern. © Marc Leppin, 2022


Der Wolfswanst verschluckt mutige Kinder. © Marc Leppin, 2022


Rund um den „Robinsonteich“ steht das Wassererlebnis im Vordergrund. © Marc Leppin, 2022


Seeschlacht © Marc Leppin, 2022


Die Seeschlacht - hier können junge Piraten aktiv werden © Marc Leppin, 2022


Dornspitzberge - Durch besondere Einbauten wie Fernrohr, Rufrohr und Morsespiegel ist zudem auch ein Spielkontakt zwischen „oben“ und „unten“ und damit ein gemeinsames und inklusives Spiel möglich. © Marc Leppin, m, 2022


Dornspitzberge Konstruktionsdetail - Alle Spielgeräte sind Einzelanfertigungen. Sie wurden in einem innovativen Verfahren entwickelt und gefertigt. © Marc Leppin, 2022


Lageplan Robinsonspielplatz © Rehwaldt Landschaftsarchitekten, 2017


Entwurfsverfasser:innen
Till Rehwaldt
Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Mitarbeitende
Projektleitung: S. Fauck
Mitarbeiter:innen: C. Schreckenbach, H. Kunath, Yves Boschloos (Bauleitung)


Fachplanung / Bauleitung
- - -

am Bau beteiligte Firmen
Bau Spielgeräte: hochkant GmbH
Garten- und Landschaftsbau: Knappmann GmbH & Co KG


Auftraggebende | Bauherrschaft
Stadtverwaltung Dortmund, Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund, Geschäftsbereich Parkanlagen

Bearbeitungszeitraum
05.2018 - 04-2022

Planungs- / Baukosten
2,1 Mio. €