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DAS WERSVIERTEL MITTE
in München ist Teil eines der größten Stadtentwicklungsprojekte im Münchner Osten. Seit 2012 wächst auf einer rund 40 Hektar großen Fläche das Werksviertel, ein neues, besonderes Stadtquartier. Nach dem 2.Weltkrieg Standort wichtiger Münchner Firmen- Pfanni, Zündapp, Optimol - wurden die ehemaligen Industriegebäude nach dem Wegzug der Unternehmen in den 90er Jahren zu Party- und Eventlocations.
Die besondere Chance des entstehenden Stadtquartieres ist der weitgehende Erhalt der ehemaligen Pfannigebäude im Werksviertel Mitte. Revitalisiert, aufgestockt - bis hin zum Hochhaus über dem Kartoffelsilo und mit neuen Gebäuden ergänzt, ist eine städtebauliche Situation mit Plätzen und Gassen, Enge und Weite entstanden, die neu so nicht mehr möglich wäre. Das Nutzungskonzept kombiniert Gewerbe, Gastronomie, Wohnraum, Kultur, Historie und Zukunft. Es ist ein lebendiges Beispiel für die Transformation ehemaliger Industriegelände hin zu wertvollen neuen Freiräumen mit besonderer Aufenthaltsqualität.
DIE FREIRAUMSTRUKTUREN
sind integraler Bestandteil der Entwicklungsstrategie dieses Stadtquartiers: aus vorgefundenen Elementen, die die Historie des Standortes zitieren, eine neue Freiraumstruktur mit hoher Identität zu entwickeln, das Vorhandene mit neuen Bausteinen zu einem gut nutzbaren, robusten Freiraum zu ergänzen, mit der Geschichte des Ortes als Impulsgeber.
DER KNÖDELPLATZ
im Zentrum -benannt nach dem wichtigsten Produkt von Pfanni- wird von all diesen Elementen geprägt. Von hier aus durchzieht der neue Stadtboden das gesamte Werksviertel Mitte, entwickelt aus dem noch vorhandenen alten Industriebelag, dem Verbundstein der „ersten Stunde“. Die Fertigung des Steines war längst eingestellt, der Bauherr ließ die Form neu bauen. Der Stadtboden besteht nun aus alten und neuen Verbundsteinen, mit eingestreuten hellen und dunklen Farben. Es ist kein Design, der Belag drängt sich nicht auf, er ist einfach da. Aus diesen Steinen wurde auch das verpixelte Foto eines Knödeltellers (Künstler Ugo Dossi) in mühsamer Handarbeit im Belag umgesetzt.
Die alten Transportgleise wurden neu verlegt, wieder mit Kleinstein ausgepflastert. Sie tragen wie damals „Kartoffelkisten“, heute mit einprägsamer Bepflanzung, dazwischen robustes, einladendes Sitzmobiliar und Liegen, alles aus Holz und verschiebbar.
Die alten Schwemmkanäle, in denen früher die Kartoffeln gereinigt wurden, dienen heute der Platzentwässerung. Sie ziehen sich vom Knödelplatz durch das Werksviertel Mitte und verbinden alte und neue Produktionsstätten.
Dreiergruppen aus großen Platanen rahmen den Platz, ein Element, das im Werksviertel Mitte immer wieder auftaucht.
DAS CONTAINER COLLECTIVE
entstand auf dem Kartoffel-Anlieferhof von Pfanni als Zwischennutzung. Inzwischen sind die bunten Container mit ihren lebendigen Graffitis von Loomit&friends - streetart auf höchstem Niveau - aus dem Werksviertel Mitte nicht mehr wegzudenken. Ateliers, Bars, kleine Werkstätten, Cafés, Läden, Rooftopbars, dazwischen bepflanzte Kartoffelkisten und flexibles Mobiliar sorgen für buntes Treiben. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks BRSO hat (bislang statt dem versprochenen Konzertsaal) hier auch einen Container, produziert Podcasts oder lädt spontan zum Konzert. Bei der Umsetzung des Projektes wurden von Beginn an im Werksviertel ansässige Handwerker und Künstler eingebunden.
DER BAHNBOGEN
verläuft als Erschließung über der U-Bahntrasse von der Friedenstraße am Knödelplatz vorbei bis zum Medienplatz. Seine breite Mitte ist als Ausgleich für die große Platzfläche dicht mit Bäumen überstellt, viele aus benachbarten Quartieren hierher verpflanzt. Im wassergebundenen Belag darunter breiten sich die initial gepflanzten Wildstauden aus. Auch hier kommt das Transportgleis mit seinen Sitzelementen zum Einsatz. Ein übergeordneter Belag aus Ortbeton mit begrünten Fugen rahmt den Günzug.
GRÜN AUF DEN DÄCHERN
Hier wird nicht nur extensiv begrünt! Auf dem Dach von Werk3 gibt es mitten in München eine Hochalm. Hier weiden -mit Blick auf die Alpen- Schafe unter Obstbäumen.
SommerWERK auf den Knödelplatz mit Freiluftbühne. © Ivana Bilz, Otec GmbH & Co. KG, 2021
Sommernachmittag in der Speicherstraße mit kleinen Restaurants, Bars und Cafe´s. © Laura Löwel, Jühling & Köppel Landscharsarchitekten GmbH, 2024
Während die Schwarznasenschafe auf der Hochalm grasen, kann man den Blick bis zur Münchner Innenstadt genießen. © Ivana Bilz, Otec GmbH & Co. KG, 2021
Luftbild mit Blick auf das Werksviertel Mitte. Im Vordergrund der Knödelplatz mit dem gepflasterten Knödelteller. © Laura Löwel, Jühling & Köppel Landscharsarchitekten GmbH, 2024
Der Stadtboden aus alten und neuen Verbundsteinen, mit eingestreuten hellen und dunklen Farben. © Ivana Bilz, Otec GmbH & Co. KG, 2024
Im Werk 17 schauen Hotelgäste auf den Biodiversitätsgarten, naturnaher Lebensraum für Insekten und Vögel mit Totholzstämmen, Sandbädern, Wasserlinsen, Wildpflanzen. © Ivana Bilz, Otec GmbH & Co. KG, 2021
Der Bahnbogen mit druchlässigem begrüntem Fugenbild. Die Entwässerung der Belagsflächen funktioniert über eine Baumrigole in der Mittelzone. © Laura Löwel, Jühling & Köppel Landscharsarchitekten GmbH, 2024
Im wassergebundenen Belag breiten sich die initial gepflanzten Wildstauden aus. Auch hier kommt das Transportgleis mit seinen Sitzelementen zum Einsatz. © Laura Löwel, Jühling & Köppel Landscharsarchitekten GmbH, 2024
Im Gründerzentrum im Werk1.4 bietet einen grüne Oase Ausgleich zum stressigen Alltag im Büro. © Laura Löwel, Jühling & Köppel Landscharsarchitekten GmbH, 2024
Lageplan Werksviertel Mitte © Franziska Roller, Jühling & Köppel Landscharsarchitekten GmbH, 2022
Entwurfsverfasser:innen
Jühling & Köppel Landschaftsarchitekten GmbH
Mitarbeitende
Stefanie Jühling
Julia Schusser
Christopher Hanuss
Fachplanung / Bauleitung
Julia Schusser
Christopher Hanuss
am Bau beteiligte Firmen
Niedermeier Garten- und Landschaftsbau
Josef Saule GmbH Landschafts- und Sportplatzbau
Bert Peine und Wilhelm GmbH Garten- und Landschaftsbau
May Garten- und Landschaftsbau
Endlich Garten- und Landschaftsbau GmbH
Auftraggebende | Bauherrschaft
OTEC GmbH & Co. KG
Bearbeitungszeitraum
Start 2015 - 2024
Planungs- / Baukosten
ca. 4,5 Millionen