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Schlossgarten

Osnabrück

Die Umsetzung des Projektes begann mit dem freiraumplanerischen Wettbewerb für den in die Jahre gekommenen Schlossgarten. POLA strebte bei der Neugestaltung des Osnabrücker Schlossgartens keine Rekonstruktion, sondern eine Neuinterpretation des seinerzeit beim Adel hochgeschätzten Barockgartens an. Die Landschaftsarchitekten wagten sich an die Transformation eines Gartentyps, der einst radikal modern und seiner Zeit weit voraus war, indem er auf mathematischer Ausgewogenheit und vegetativer Harmonie basierte. Der Berücksichtigung und Herausarbeitung der denkmalgeschützten Grundstruktur dieser historisch wertvollen Garten- und Kulturanlage wurde besondere Wichtigkeit beigemessen. Das Augenmerk galt insbesondere dem bestehenden Nutzungsdruck durch die Universität Osnabrück und der Einbindung in das städtische Umfeld mittels neuen Wege- und Sichtbeziehungen.
Ein maßgebliches Ziel der Umgestaltung war die Ertüchtigung der historischen, und als Ensemble denkmalgeschützten Anlage, um sie gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. Dabei stand die folgende Frage im Vordergrund: Wie können historische Parkanlagen zukunftsfähig und klimaresilient umgestaltet werden und dabei sich verändernde Nutzerverhalten berücksichtigen? Es galt einen Kinderspielplatz, Wasserspielplatz, Bewegungsflächen für Ballspiel, Fahrradfahrer und Fußgänger, wie auch eine neue Schlossterrasse so miteinander zu verbinden und in den bestehenden Schlossgarten zu integrieren, dass weder Nutzungskonflikte entstehen noch die denkmalgeschützte Ensemblewirkung zwischen Schlossgarten und dem Schloss gestört wird. Zu guter Letzt galt es noch die Anforderungen des jährlich stattfindenden Schlossgarten OpenAir-Festival so in die Planung zu integrieren, das Festival und Freiraum in einer resilienten Koexistent nebeneinander bestehen und voneinander profitieren können. Grundsätzlich galt es alle Freiräume aufzuwerten und diese besser mit der angrenzenden Innenstadt Osnabrücks und den umliegenden universitären und schulischen Einrichtungen zu vernetzen. Darüber hinaus wird das Ziel verfolgt, die Zugänglichkeit der UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Der Schlossgarten ist aufgrund seiner Lage, Größe, Funktion und historischen Bedeutung der wichtigste innerstädtische Freiraum der Stadt Osnabrück. Er ist ein „Sozialer Interaktionsraum“, der unterschiedlichsten Alters- und Gesellschaftsgruppen als Treffpunkt dient. Alle Parkwege wurden entsiegelt und mehr als 40 klimarobuste Bäume gepflanzt. Die Bepflanzung der Schmuckbeete wurde umgestellt von aufwendigem, wenig nachhaltigem Wechselflor auf ausdauernde Stauden und Gräser. Die Entwässerung erfolgt jetzt ausschließlich in die angrenzenden Rasen- und Vegetationsflächen. Das anfallende Regenwasser wird somit nicht mehr über das öffentliche Abwassernetz abgeleitet, sondern zur Bewässerung der Vegetation genutzt bzw. über natürliche Versickerung gereinigt dem Grundwasser zugeführt.


Schlossterrasse und Schlossparterre © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Wasserspiel im Schlossparterre © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Studierendenboskett mit Studierendenpergola © Hann Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Schlossgarten mit Spielpergola im Spielboskett © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Schlossgartenentree © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Einblick in das Spielboskett © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2021


Mensavorplatz mit Studierendenpergola © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Schlossparterre © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2023


Fontänenfeld im Schlossparterre © Hanns Joosten, Hanns Joosten | POLA, 2021


Masterplan © POLA, 2022


Entwurfsverfasser:innen
Jörg Michel
POLA Landschaftsarchitekten

Mitarbeitende
Jörg Michel
Karsten Meyer (Projektleitung)
Stefan Asbrede, Thomas Büsch (Bauleitung)
Aleksandra Baranova, Julia Drees (Projektmitarbeit)


Fachplanung / Bauleitung
IFW Ingenieurbüro für Wassertechnik, Dipl.-Ing. Jürgen Fiedler

am Bau beteiligte Firmen
Spiel-Bau Gmbh (Spiel- und Studentenpergola)
Boymann GmbH & Co.KG (Wassertechnik)
Wiebold Straßen- und Landschaftsbau GmbH (Gala-Bau)


Auftraggebende | Bauherrschaft
- Stadt Osnabrück, vetr. durch Osnabrücker ServiceBetrieb
Hafenringstraße 12, 49090 Osnabrück
- Universität Osnabrück
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück

Bearbeitungszeitraum
2017-2023

Planungs- / Baukosten
2.300.000 EUR